Belgische Ales sind echte Bierspezialitäten
Unter den Ales aus Belgien finden sich einige der meistgesuchten Bierspezialitäten der Welt. Ob es die komplexen Quadrupel der Trappistenmönche sind oder die bekanntesten Vertreter weltweit beliebter Bierstile wie Saison, Blonde oder Wit – die belgische Bierkultur mit ihren Ales ist abwechslungsreich und bietet für jeden Geschmack und Anlass etwas. Ob hell oder dunkel, klar oder trüb, stark oder schlank: belgische Ales besitzen eine lange Tradition und sind eine Heimat für immer neue Genüsse im Bierbereich.
Belgische Ales online kaufen
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert importiert und vertreibt die Bierlinie belgische Ales und Bierspezialitäten. Wir können mit Stolz sagen, dass wir viele belgische Bierspezialitäten auf dem deutschen Markt überhaupt erst bekannt gemacht haben. Einige dieser Biere aus Belgien vertreiben wir exklusiv. Es freut uns sehr, diese besonderen Biere nun auch in unserem Online-Shop anbieten zu können, um Dir, werter Kunde, belgische Ales und internationale Bierspezialitäten ganz bequem zugänglich zu machen. Unser Sortiment ist reichhaltig und bietet vom süffigen Trinkbier bis zum jahrelang lagerfähigen Sammlerstück alles. Bestell Dir entweder eine eigene Bier-Selektion aus Einzelflaschen, oder probiere unsere Bierpakete mit belgischen Bieren, die wir zu verschiedenen Themen und Gelegenheit zusammenstellen.
Was ist ein Ale?
Obwohl ursprünglich eine Bezeichnung für englische Biertypen, hat sich "Ale" im internationalen Bierhandel als Sammelbegriff für obergärige Biere durchgesetzt. Dennoch findet sich im Bereich der obergärigen Biere eine unglaubliche Vielfalt: klassisch englische Ales, belgische Ales, moderne, amerikanische Ales und auch Kölsch, Alt und deutsches Weizenbier zählen als obergärige Biere international zu den Ales. Das Gegenstück dazu bieten die untergärigen Biere oder Lager, zu denen z. B. die Bierstile Pilsener und (Bayrisch) Hell zählen.
Was sind obergärige Ales?
Den Unterschied macht die Hefe. Obergärige Hefen verbleiben für die Hauptgärung oben auf dem Bier und blubbern dabei mitunter kräftig, während untergärige Hefen schnell zum Boden des Gärbehälters sinken. Obergärige Hefen arbeiten schneller und bei höheren Temperaturen, und sie haben ein stärkeres Eigenaroma, oft fruchtig, das sie dem Bier mitgeben. Die obergärige Bierhefe ist übrigens gleichzeitig auch die klassische Backhefe. Wer also nicht gerade Sauerteigbrot backt, benutzt wahrscheinlich einen Vertreter der Saccharomyces cerevisiae, aus dem Latein grob übersetzt: Zuckerpilz des Bieres.
Vielfalt der Ale Biersorten
Innerhalb der Ale-Familie gibt es eine Menge Bierstile, vom India Pale Ale bis zum Irish Stout. Typische Vertreter aus England weisen oftmals ein Aroma auf, das an Omas Beeren-Marmelade erinnert. Weizenbier aus dem deutschsprachigen Raum hingegen tendiert zu Noten von Banane und Gewürznelke. Diese Aromen hängen vom verwendeten Hefestamm ab, obergärige Hefen sind nämlich keine uniforme Erscheinung.
Besonderheiten der belgischen Ales
In Belgien sind die Aromen ebenfalls fruchtig, reife Banane und Orange kommen oft vor. Doch auch phenolische Noten (Gletschereisbonbon) und Gewürze sorgen für einen spannenden Mix. Das macht belgische Ales aromatisch, abwechslungsreich und spannend. Der Brauer entscheidet also nicht nur durch die verwendeten Malz- und Hopfensorten, wie sein Bier am Ende schmeckt. Die Hefe, die zur Gärung eingesetzt wird, bestimmt neben der Gärdauer und -temperatur auch den Geschmack maßgeblich mit.
Belgische Ale-Stile
Mittlerweile gibt es zahllose Subkategorien und Mischformen verschiedener Stile. Wir wollen uns im Rahmen eines Überblicks auf die wichtigsten Vertreter der belgischen Ale-Familie konzentrieren:
Wit oder Blanche
Wortwörtlich "weiß", ist das Witbier die Entsprechung zum deutschen Hefeweizen oder Weißbier. Reanimiert durch Pierre Celis in den 60ern mit der Hoegaarden-Brauerei, fällt das belgische Weizenbier allgemein etwas schlanker und frischer aus. Die Bananenaromen der Hefe wirken weniger reif, dafür gibt es Zitrusfrüchte und eine sanfte Würze. Diese Noten unterstützen belgische Brauer in manchen Fällen durch die behutsame Zugabe von Orangenschalen und Koriandersamen zum Braukessel. Witbier ist ein beliebtes Sommergetränk. Ein Nationalgericht sind in Witbier gedämpfte Muscheln mit Pommes Frites. Die Frage nach dem passenden Begleitgetränk erübrigt sich. Bekannte Vertreter sind das Blanche de Namur, Blanche de Bruxelles, La Trappe Witte und St. Bernardus Wit, welches übrigens in Zusammenarbeit mit jenem Pierre Celis kreiert worden ist.
Blonde
Das einfache Trinkbier der Belgier, bevor die internationalen Lagerbierstile ihren Siegeszug um die Welt antraten. Blonde Ales haben allgemein eine goldene Farbe und einen schlanken Charakter mit moderater Hefe-Fruchtigkeit und milder bis mittlerer Hopfennote. Im Alkoholgehalt unterscheiden sie sich stark. Umgänglichen fünf bis sieben Volumenprozent für typische Blondes gibt es ebenso wie die Kategorie "Strong Blonde Ales" wie Duvel oder Moinette Blond, die mit über acht Volumenprozenten aufwarten. Diese Spezialitäten sind als Starkbiere für den bedachten Genuss zu empfehlen. Typischer Vertreter des blonden, belgischen Ales wären z. B. Leffe Blonde, Brugse Zot Blond, La Chouffe oder Kasteel Blond.
Saison
Das Saison ist dem Blonde ähnlich, unterscheidet sich aber im verwendeten Hefestamm (Saison-Hefe) sowie einer höheren Hopfendosis. Ursprünglich war das Saison ein sehr alkoholarmes Bier, welches den saisonalen Erntehelfern (daher der Name) als nahrhaftes Getränk zur Feldarbeit gegeben wurde. Entsprechend vielfältig war der Stil. Heutzutage zeichnen sich Saisons jedoch besonders durch einen kraftvollen, jedoch schlanken Körper, eine helle Malzigkeit und eine kräuterhafte bis blumige Hopfennote aus. Ein Benchmark-Bier für den Stil ist das Saison Dupont, doch auch das Saison 1858 oder das Paljas Saison sind typische Vertreter des Stils. Wer es ungewöhnlich mag, probiert das Dupont Miel Biologique, ein Saison, das entgegen aller Tradition mit Honig zu einem Honig-Bier auf Basis eines Saison-Bieres ausgebaut ist.
Ambrio oder Ambré
Wie es der Name bereits sagt, fallen diese belgischen Ales bernsteinfarben aus. Die entsprechend dunkleren Malze, die für die Bierspezialität verwendet werden, bringen nussige und Karamell artige Noten ins Bier. Der besondere Reiz liegt darin, dass hopfige und hefefruchtige Aromen weiterhin glänzen können, da sie noch nicht mit den ganz dunklen Malznoten konkurrieren müssen. Probiere das Gouden Carolus Ambrio oder Jenlain Ambrée, um Dich mit diesem Bierstil vertraut zu machen. Letzteres ist zwar aus Frankreich und ein Bière de Garde, dieser Stil ist aber dem belgischen ähnlich.
Bruin oder Brune und Donker
Nun wird es dunkler. In den belgischen Braunbieren finden sich bereits deutliche Röstmalznoten. Roggenbrot, Kakao, reife Banane, dunkles Karamell und Schokolade bestimmen das Aroma. Belgische Braunbiere sind dennoch recht rund und überraschend süffig, so gut wie nie rauchig. Das Hopfenaroma ist zurückhaltend. Hier empfehlen wir Maredsous 8° Brune oder Moinette Brune als Vertreter des Stils. Die stärkere Variante, analog zu Blonde und Strong Blonde, ist das Donker. Diese Biere fallen vollmundiger aus, sind jedoch weiterhin unglaublich rund und nicht etwa mit der röstigen Intensität eines Imperial Stouts zu vergleichen. Das Gouden Carolus Classic oder Kasteel Donker sind berühmte Vertreter dieses Biertyps.
Klosterbrauereien – Abteibiere und Trappisten
Die belgischen Klosterbiere, ebenfalls aus dem Bereich der belgischen Ales, sind eine ganz eigene Welt und werden andernorts detailliert behandelt. Die Klöster hüten oftmals ihre Hefestämme als Braugeheimnis, und diese sorgen für einen eigenen Charakter. Einige der häufigsten Bierstile sind das blonde Trinkbier Enkel/Einzel (z. B. Chimay Dorée), das dunkle Dubbel (z. B. Westmalle Dubbel), das helle Starkbier Tripel (z. B. St. Bernardus Tripel) und das Quadrupel (z. B. Trappistes Rochefort 10).
Spontan vergorene Biere
Ebenfalls eine Sonderkategorie stellen die spontan vergorenen Biere dar. Hier kommen, wie in Zeiten vor der Industrialisierung, wilde Hefen aus dem natürlichen Mikroklima der Brauerei zum Einsatz. Meist umfasst diese wilde Mischung obergärige Hefestämme. Da die resultierenden Biere jedoch für gewöhnlich Sauerbiere sind und sich somit aromatisch stark von den bisher behandelten Bieren unterscheiden, zählen wir sie nicht zu den typischen, belgischen Ales. Auch wenn diese vielleicht die traditionelle Art darstellen, Bier zu vergären – nicht nur in Belgien, werden sie selten gebraut. Spannende Vertreter dieser Kategorie sind z. B. das Trappistenbier Orval, Oude Geuze Boon oder das Flämisch Rot Rodenbach Grand Cru.
Belgisches Craft-Beer
Die ohnehin schon sehr vielfältige Bierkultur Belgiens hat die Bierbegeisterung, die Craft-Beer ausgelöst hat, mit offenen Armen empfangen und sie entscheidend geprägt. Ob Sauerbiere aus Italien, Trappistenbier aus den USA oder Saison aus Deutschland – belgische Stile gelangen im Zuge von Craft-Beer zu neuer Berühmtheit. Viele junge Brauereien wie Brussels Beer Project, oder De Struise brauen sowohl klassische Rezepturen als auch neue, experimentelle Bierideen ein. Dies macht belgische Ales spannender als je zuvor. Biervorschläge, um die junge Bierwelt zu kosten, wären Brussels Beer Project Babylone oder Delirium Argentum.