Was ist Bayrisch Dunkel?
Bayrisch Dunkel ist ein dunkles Bier aus Bayern aus untergäriger Verarbeitung. Dunkel heißt das Bier, weil der Malz vor der Herstellung des Bieres geröstet wurde. Diese gebräunte Farbe des Malzes und sein röstiger Geschmack geht dann auf das Bier über.
Das Dunkle unter den bayrischen Bieren
Das Dunkel ist das Gegenstück zum Hellen. Es ist ein normales Bier zum Trinken im Alltag für Freunde des Malzgeschmacks. Dabei kommen klassische Bierstile aus Süddeutschland, Böhmen und Österreich in der Brautradition der dunklen Biere in Bayern am meisten vor. Farblich angesiedelt zwischen Kupfer und Hellbraun, bringt es angenehme Röst- und Karamellnoten, ohne dabei an Süffigkeit einzubüßen. Natürlich ist “dunkel” vor allem eine Beschreibung der Farbe. Daher ist es wichtig klarzustellen, dass nicht jedes dunkle Bier ein Bayrisch Dunkel ist. Bayrisch Dunkel, international “German Dark Lager” genannt, ist ein untergäriger Bierstil wie Pilsner, Helles, Schwarzbier und die meisten Bockbiere.
Bayrisch Dunkel online bestellen
Einst war Bayrisch Dunkel das meist getrunkene Bier Süddeutschlands. Inzwischen ist es nicht mehr so populär, und ein gutes Dunkel zu finden erfordert manchmal mehr als den Weg zum nächsten Getränkemarkt. Oder aber man spart sich den Aufwand, und bestellt leckeres Dunkelbier bei direkt im Online-Shop der Bierlinie. Wir liefern bequem nach Hause und bieten eine spannende Auswahl an Bieren aus aller Welt. Neben Bayrisch Dunkel findest Du bei uns auch die belgischen Varianten und internationale Interpretationen des Stils. Dunkles Bier eignet sich hervorragend zur Grillparty an sonnigen Herbsttagen, wenn es abends schon etwas kälter ist.
Dunkles Lager
Der Begriff Lager ist in Deutschland stets etwas missverständlich, da so mancher Biertrinker darunter einen eigenen Bierstil vermutet. Dies rührt daher, dass früher das Basisbier einer Brauerei oft „Lager“ hieß, zusätzlich wurde dann ein Pilsner oder ein Dunkles gebraut. Die Verwirrung begründet sich einfach aus Bequemlichkeit, denn was bei jedem dieser Namen fehlt, ist der Nachname, und der lautet in allen Fällen „Lager“. Es gibt also ein helles Lager, ein dunkles Lager, ein Pilsner Lager und so weiter. Der Einfachheit halber ließ man das „Lager“ einfach weg.
Lager bedeutet, dass ein Bier bei niedrigen Temperaturen mit einem untergärigen Hefestamm vergoren wird. Da tiefe Temperaturen weniger Aktivität bedeuten (da sind Hefen genau wie Menschen), dauert es ein wenig länger, und daher muss das Bier lagern, so etwa vier bis sechs Wochen, bei Starkbieren auch länger.
Malz macht den Unterschied
Nun haben wir also geklärt, was für Hefe im Bayrisch Dunkel ihren Dienst verrichtet. Da es sich um dieselbe wie beim Hellen handelt, ergibt sich daraus noch kein Unterschied. Hopfen hat auch so gut wie keinen Einfluss auf die Farbe, insofern bleibt nur noch das Malz, um das Helle vom Dunklen zu trennen.
Malz wird aus Getreide hergestellt. Meist handelt es sich um Gerstenmalz, aber auch Weizen, Roggen und andere können verwendet werden, meist aber in Kombination mit Gerstenmalz, nicht an dessen Stelle. Damit aus Getreide Malz wird, muss man zunächst das Korn zum Keimen bringen. Dazu kommt das geerntete Korn in die Mälzerei und wird befeuchtet. Dadurch beginnt das Korn, zu sprießen. Dem Mälzer kommt es darauf an, dass die Stärke umgewandelt wird zu Zuckern, mit denen die Hefe später etwas anfangen kann. Bevor das Korn die ganze, gewonnene Energie jedoch in Wachstum umwandeln kann, bricht der Mälzer den Vorgang ab. Dies geschieht durch Röstung.
Dunkler Malz ergibt dunkles Bier
Je länger Malz geröstet wird, desto dunkler wird es. Die Zusammensetzung der Malze, die bei einem Bier für das Brauen benötigt werden, nennt man die Schüttung. Die Schüttung besteht bei eigentlich jedem Bier überwiegend (oder ausschließlich) aus den sogenannten Braumalzen, nämlich Pilsner Malz, Pale Ale Malz, und Münchner Malz. Pilsner Malz ist die hellste Variante. Pale Ale Malz hat etwas mehr farbliche Bandbreite. Es kann deckungsgleich sein mit Pilsner, oder ein paar Farbtöne dunkler sein. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein helles Braumalz.
Bayrisch Dunkel hingegen wird überwiegend aus Münchner Malz gebraut, dem dunkelsten Braumalz.
Spezialmalze
Neben den Braumalzen gibt es noch die Spezialmalze, die in geringeren Mengen hergestellt werden. Hier finden sich z. B. durch Trommelröstung hergestellte Malze, bei denen die Zucker karamellisiert wurden, z. B. Kristallmalz und Carafa. Auch Rauchmalze sowie die ganz dunklen Röstungen wie Schokoladen- und Kaffeemalz (genau, daraus macht man Getreidekaffee) zählen zu den Spezialmalzen. Im Bayrisch Dunkel wird für gewöhnlich ein dunkleres Karamellmalz mit verbraut, auch minimale Mengen an Schoko- und Kaffeemalz sind durchaus üblich. Hier findet sich dann der Hauptunterschied zum Schwarzbier, bei dem einfach mehr dieser sehr dunkel gerösteten Spezialmalze zum Einsatz kommen.
So schmeckt Dunkelbier
Das Ergebnis ist angenehm süffig, aber mit einer gewissen, malzigen Tiefe und Komplexität. Bayrisch Dunkel ist ein Grenzgänger, denn es ist gleichzeitig ein unkompliziertes Trinkbier und ein Genussgetränk. Als Malz noch auf der Tenne geröstet wurde, waren helle Malzröstungen rar. Zu diesen Zeiten war das Dunkel der meist getrunkene Bierstil. Seit die Heißluftmaschine eine gleichmäßig helle Röstung nicht nur möglich, sondern sogar günstiger macht, wurde das Dunkel zu einer saisonalen Bierspezialität. Die angenehme Balance zwischen Reichhaltigkeit und Erfrischung, Süße und Bitterkeit, Röstnoten und Leichtigkeit macht das Dunkel zu einem tollen Begleiter für deftige Genüsse, und zu einem famosen Herbst- und Winterbier.
Das richtige Glas zum Dunklen
Dunkle Lager sind nicht allzu anspruchsvoll, was das richtige Glas zum Bier sein sollte. Das Hopfenaroma ist nicht so prägnant wie bei modernen India Pale Ales oder anderen hopfengestopften Bieren, ein nach oben enger werdendes Glas ist also nur für professionelle Verkostungen notwendig. Daher ist das Dunkle tatsächlich das ideale Bier für „die Halbe“ oder gar einen Maßkrug. Dabei ist es eine gute Idee, auch das Glas vorher gekühlt zu halten, damit die Temperatur trotz der größeren Menge lange stabil bleibt. Aber auch bei kleineren Mengen ist ein einfaches, gerades Bierglas mit Henkel für das Bayrisch Dunkel absolut okay. Auch beim Glas schafft das Dunkel die Gratwanderung – vieles kann, nichts muss.
Dunkelbier zum Essen
Wie eben schon angedeutet, liebt das dunkle Lager deftige Begleiter zum Essen. Trockenwurst und Schlachtplatten, Bratwürste, Schweinefleisch mit dunklen Soßen, Wurzelgemüse und Rotkohl, Gebratenes und Gegrilltes passen perfekt zum Dunkelbier. Mittelalte bis reife Schnittkäse und Blauschimmelkäse eignen sich ebenfalls. Gulasch und Eintöpfe können sogar mit Dunkelbier gekocht werden. Dazu kommt fast die gesamte Palette an Fast Food von Pizza über Burger bis hin zu orientalisch angehauchten Speisen. Dunkles Bier ist sehr vielseitig. Die dunklen Malznoten greifen sowohl röstige als auch rauchige, brenzlige und erdige Geschmäcker auf, die Kohlensäure bietet einen Kontrast zur Fettigkeit.
Im Bereich Dessert ist fast alles, was irgendwie mit Nüssen zu tun hat, zum Dunkelbier ein Genuss. Die ganz schweren und süßen Schokoladentorten sollte man allerdings stärkeren Bieren überlassen (oder leichteren).
Bierempfehlungen bei Bayrisch Dunkel
Alpirsbacher Dunkel
Alpirsbacher Klosterbräu ist eine dieser Brauereien, die auf Anhieb sympathisch sind. Groß genug, um weithin verfügbar zu sein, hat sich die Familienbrauerei aus dem Schwarzwald das Lokale, das Traditionelle, dennoch bewahrt. Die Klassiker haben eine hohe Qualität, aber Alpirsbacher ist nicht zu konservativ, um hier und da sowohl beim Image als auch bei Sonderabfüllungen mal abseits der gewohnten Pfade zu treten.
Besonders auffällig am Dunkel ist sein weicher Charakter, in den sich die Röstaromen wunderbar einbinden. „Cremig“, nennt die Brauerei das. Ein tolles Dunkles für Einsteiger und Kenner, sagen wir.
Tilmans Die Dunkle
Die einstige Einmannoperation aus München hat inzwischen nicht nur eine Bar, sondern auch einen klaren Ansatz - klassische Bierstile gut brauen, und dann ein klein wenig aufdrehen. Das Helle hat ein wenig mehr Hopfen, und das Dunkle ein wenig mehr Malzcharakter als für den Bierstil üblich. Es ist etwas stärker und in der Röstaromatik intensiver, ohne die Wurzeln des Stils zu vergessen. Dieses Erfolgsrezept der behutsamen Innovation hat Tilmans Biere bereits viele Fans beschert. Einfach probieren und herausfinden, warum!
Bosch Braunbier
Nicht nur der Süden kann dunkle Biere. Bosch Braunbier beruft sich auf das Originalrezept von Eberhard Bosch und zeigt, dass sich die westfälische Braukunst vor der schwäbischen und bayrischen keinesfalls verbergen muss. Milde Bitterkeit mit klassischem Hallertauer Tradition als Aromahopfen, im Abgang mit einer leicht brenzligen, wunderbar gesetzten Karamellnote in einem ansonsten sehr süffigen Trinkerlebnis.