Winter-Biere wärmen zur kalten Jahreszeit
Wenn die Nächte länger werden und wir mehr Zeit in der heimeligen Wärme der eigenen vier Wände verbringt, dann ist die Zeit der Winter-Biere angebrochen. So wie bei den Speisen die Zeit der deftigen, reichhaltigen und süßen Leckerbissen gekommen ist, so sind auch die Biere der Winterzeit im Schnitt stärker, mächtiger, röstiger und allgemein geschmacksintensiver. Dadurch öffnet sich eine erstaunliche Bandbreite an Sinneseindrücken, welche die winterlichen Biere nicht nur zu genialen Begleitern zum Essen macht, sondern wärmen zur klalten Jahreszeit und bieten für jeden Geschmack etwas.
Winterbiere kaufen
Ein schönes Winterbier zu finden ist einfacher, als Du denkst. Unser Online Shop bietet Dir eine breite Auswahl zur kalten Jahreszeit. Von traditionellen belgischen Winter- und Weihnachtsbieren und deutschen Festbieren und Winterböcken über die saisonalen Spezialitäten aus den Niederlanden und Skandinavien bis hin zu englischen Christmas Ales und den manchmal wild gewürzten Craft-Bieren der Mikrobrauereien - all das kannst Du schnell kaufen und umgehend versenden lassen. Winterbiere direkt nach Hause, ohne, dass Du Dich durch die Eiseskälte und das Schmuddelwetter kämpfen musst. So lässt sich der Winter bierig genießen.
Was ist Winterbier
Wir bei der Bierlinie sind stets auf ein möglichst vielfältiges Angebot bedacht, und daher wissen wir: DAS Winterbier gibt es nicht. Winterbier ist, was Menschen im Winter an Bier trinken möchten. Das ist von Land zu Land, Region zu Region unterschiedlich. Gerade das macht diese Kategorie so spannend. Es geht mehr um Gewohnheiten und Tradition des Biertrinkens im Winter, was ein Bier zum Winterbier macht.
Um dennoch etwas Ordnung ins Chaos zu bringen, schauen wir uns die am Weitesten verbreiteten Bierstile der Winterzeit an, jeweils nach Bierkulturen aufgeteilt.
Winterbiere in Deutschland - Festbier
Das klassische Winterbier in Deutschland ist eigentlich keine feste Biersorte. Denn beim Winter- oder Weihnachtsfestbier handelt es sich einfach um ein Festbier bzw. Märzen. Dieser Stil, historisch im März gebraut und zwischen April und September konsumiert, war ein “Bier zur saisonalen Überbrückung”. Etwas stärker eingebraut und dadurch mit ein wenig mehr Alkohol als ein Helles oder Pilsner, sollte es den Sommer über Trinkgenuss bringen, weil während der Sommermonate nicht gebraut werden konnte. Dafür musste es sich durch die warme Zeit halten (daher der erhöhte Alkoholgehalt) aber dennoch gut trinkbar und durstlöschend sein. Durch fortschrittliche Kühlung, Landwirtschaft und Brandschutzmaßnahmen kann es heute jedoch das ganze Jahr über gebraut werden und deswegen verlor das Festbier seine Popularität gegenüber den leichteren und hopfigeren Lagerbieren. Manch eine schlaue Brauerei dachte sich da: Na gut, im Sommer trinken die Leute jetzt die leichteren Biere, aber dafür passt die stärkere Malzigkeit gut in den Winter. Gesagt, getan - das Sommerbier wurde zum Winterfestbier, und passt tatsächlich ausgezeichnet zu vielen deftigen Genüssen wie Schweinebraten und Lebkuchen. Dennoch hat es eine extrem hohe Süffigkeit für ein Winterbier, und ist daher gerade für Einsteiger in die Welt der Winterbiere hervorragend geeignet.
Empfehlung: Meckatzer Fest-Märzen
Ein Klassiker. Das rotgoldene Meckatzer Fest-Märzen ist eine saisonale Spezialität besonders zur Winter- und Weihnachtszeit. Es zeichnet sich aus durch seine Vollmundigkeit und ein weiches Mundgefühl. Es weist eine komplexe Malzaromatik auf, balanciert durch feine Hopfennoten. Dies gibt ihm seinen typisch würzigen Charakter.
Im Glas zeigt es güldene Reflexe und weißen, feinporigen Schaum. Die Hopfennoten erzeugen Bilder von Bergwiesen und Heu, darunter zeigen sich Fruchtnoten von getrockneter Aprikose und Birne sowie körnige Eindrücke von Brotrinde, begleitet von malziger Karamellsüße und nussigen Momenten.
Winterbiere in Deutschland - Bockbier
Bockbier bedeutet einfach nur Starkbier. Der Name kommt von der Stadt Einbeck. Zwar wurde dort mit Sicherheit nicht das erste Starkbier der Weltgeschichte gebraut, dafür aber mit Sicherheit eines der ersten, das überregionale Berühmtheit erlangte. Eine Verbindung von förderlichen Steuerregelungen, günstiger, logistischer Lage (Ja, solche Dinge waren auch vor der Entwicklung des Ottomotors von Belang - sogar noch mehr als heute.) und natürlich Bierqualität brachten dem Einbecker Starkbier weithin Ruhm.
Der Legende zufolge wurde ein Einbecker Braumeister quasi zwangsrekrutiert und nach München entführt (wahrscheinlich leicht dramatisiert), da die dortigen Starkbierliebhaber lieber vor Ort Gebrautes statt teuer aus Einbeck gekauftes Flüssiggold genießen wollten.
Nur taten sich die Bayern etwas schwer mit der Bestellung “ Ein Einbeckisches Bier!”, und über den sprachlichen Umweg “Ainpöck’sch Bia!” wurde schließlich das Bockbier daraus. Viele Brauereien brauen auch heute noch der Tradition entsprechend im Frühjahr un dem Mai einen hellen und im Winter einen dunklen Bock, auch wenn die Entdeckung der untergärigen Brauweise im 19. Jahrhundert die meisten dieser Böcke zu Lagerbieren werden ließ. Das ursprüngliche Bockbier war, wie alle Biere seiner Zeit, entweder obergärig oder sogar spontanvergoren.
Bockbiere schmecken allgemein kräftig und malzbetont. Die wärmende Stärke trägt besonders die Süß- und Röstnoten, das Mundgefühl ist behäbig, voll, sättigend. Das macht Bockbiere allgemein zu “langsameren” Bieren, sie fordern etwas mehr Zeit zum Genuss. Dafür passen Sie hervorragend zu einer Vielzahl an Speisen, von deftigen Fleischgenüssen und intensiven Käsesorten bis hin zu vielen Desserts.
Empfehlung: Andechser Doppelbock
Ein festes Braun mit kupfernen Reflexen sagt es bereits dem Auge: Hier kommt ein hochkarätiges Schwergewicht! Der Andechser dunkle Doppelbock ist weithin gerühmt und löst auch bei Nichtreligiösen den Drang zu einer Pilgerfahrt ins schöne Kloster Andechs aus, wenn der Bockanstich ansteht. Wem dies zu weit ist, der bestellt bei uns. Er bietet reichhaltige Malznoten von Karamell, Brot und Kuchen, Düfte von Dörrobst, angenehm moussierend. Der Körper hingegen ist wuchtig, kräftig, kernig, im Abgang spielen Kakaobitterkeit und Hopfenbitterkeit ein Duett am Gaumen. Ein Meisterwerk.
Sonderfall Eisbock
Mit dem Eisbock kommen wir zu dem Bierstil, der tatsächlich ursächlich mit dem Winter verbandelt ist - denn er benötigt Frost. Wie viele andere, kulinarische Entdeckungen soll auch der Eisbock dem Zufall zu verdanken sein.
Glaubt man den Überlieferungen, so soll ein Wirt eines Winters ein Fass Starkbier vor der Tür gelassen haben. Warum auch nicht? Ist es drinnen warm und gemütlich, darf das Bier ruhig kalt sein. Nur war es an besagtem Abend etwas gar zu kalt, und so fror das Bier. Dem Wirt war’s gleich, er brauchte kühles Nass für die durstigen Gäste, und etwas Bier ist besser als kein Bier. Also brach er schlicht die Eisschicht und schenkte das darunter befindliche Gebräu aus. Dieses hatte nun zwar kaum noch Kohlensäure, dafür war der Geschmack des Bieres verdichtet - wortwörtlich, denn jener Prozess, Kaltdestilliation genannt und auch zur Herstellung von z.B. Calvados verwendet, konzentriert das Bier und trennt es von einem gewissen Teil Wasser aufgrund der unterschiedlichen Gefriertemperatur von Alkohol und Wasser. Man erhält also dasselbe Bier, nur stärker und intensiver. Als Schluck für Zwischendurch eignen sich Eisböcke beileibe nicht, erreichen sie doch oftmals Alkoholwerte von über 10%-Vol. Sie sind ölige Genießerschlücke, die oft einen behäbigeren Eindruck machen als so mancher Rotwein. Destillierter Biergenuss im kleinen Format.
Empfehlung: Schneider Aventinus Eisbock
Basierend auf dem berühmten, dunklen Weizen-Doppelbock von Schneider (Tap 6 Mein Aventinus), werden dessen ohnehin spektakuläre Geschmacksnoten hier nochmals gebündelt. Die obergärige Brauart zeigt sich in reichhaltigen Fruchtnoten von dunkler Banane und getrockneten Pflaumen, dazu kommen würzige Einflüsse von Gewürznelken. Das süße Trinkerlebnis erinnert an Marzipan und Bittermandeln, und macht den Aventinus Eisbock zu einem Dessert in sich, oder zu einem idealen Begleiter für Crèpes und Tiramisu - oder richtig lange gereiften Käse. Probieren!
Winterbiere in Belgien
Auch in Belgien haben Winterbiere Tradition. Viele Brauereien bringen sowohl Winter- als auch Weihnachtseditionen auf den Markt. Aufgrund der etwas freieren Brauverordnungen werden dabei bei einigen Brauereien sogar Gewürze verwendet, oftmals in geheimen Mischungen. Dies unterstreicht die Intensität der winterlichen Genüsse und macht sie zu noch besseren Partnern für die Speisen dieser Zeit. Wie auch bei den deutschen Winterbieren sind die belgischen Vertreter oftmals stärker, dunkler, würziger und zugleich süßer als die Sommerbiere.
Nicht vergessen sollte man dabei, dass Abteibiere wie das Dubbel oder die ähnlich eingebrauten Biere der Nicht-Klosterbrauereien wie Bruin bzw. Donker (Braun/Dunkel) zwar ganzjährig erhältlich sind, sich aber für die Winterzeit besonders gut eignen. Die malzige, süße und hefig-fruchtige Geschmacksintensität dieser Biere entspricht letztlich dem, was deutsche Brauereien mit ihren Winterböcken ebenfalls erstreben - nur eben nicht saisonal beschränkt.
Eine belgische Besonderheit ist das Glühkriek, ein vorsichtig erhitztes Kirschbier. Es hat ähnliche, wärmende Eigenschaften wie Glühwein, ist teils auch ähnlich gewürzt, enthält allerdings deutlich weniger Alkohol. Wer also nach einem Winterwärmer sucht, der ist hier genau richtig.
Empfehlungen:
Delirium Christmas Ale
Was passiert, wenn das Bier mit dem rosa Elefanten winterlich wird? Probier es aus! Delirium Tremens ist weithin bekannt, doch sein dunklerer, weihnachtlicher Bruder ist eine saisonal nur begrenzt verfügbare Rarität. Bei der Bierlinie bekommst Du sie.
Prickelnd und doch kräftig, süß und doch würzig, mit Noten von Rosinen und Karamell. Diese rötliche Bierspezialität passt perfekt in den Winter.
Westmalle Dubbel
Das Original. Traditionell brauen die Trappistenmönche in Belgien ein leichtes Bier für den Hausgebrauch, und ein paar stärkere Versionen für den Verkauf, um das Klosterleben zu finanzieren. Das Kloster Westmalle etablierte dabei erstmals die Stile Dubbel und Tripel. Das Dubbel entspricht dabei ungefähr einem dunklen deutschen Doppelbock, ist allerdings obergärig und bringt daher mehr Fruchtnoten von der Hefe mit. Kein ausgewiesenes Winterbier, aber dennoch hervorragend für kühleres Klima geeignet.
Barbar Bok
Der Barbar Honigbock ist ohnehin schon eine Wucht. Hier kommt sein stärkerer, dunkler Bruder für die Wintertage. Falls Du wissen willst, was Conan der Barbar für Bier in seinem Horn hatte - hier wirst Du fündig! Wie auch das Original ist die Winteredition mit Honig gebraut und verbindet dessen Süße mit gehörig intensiven Röstnoten zu einem starken Ganzen. Doch wer sich an der Wucht vorbei geschmeckt hat, erkennt dahinter subtilere Aromen von Orangenschalen und Koriander. Harte Schale, weicher Kern - wie so ein Barbar eben.
Internationale Winterbiere
Das Brauen saisonaler Spezialitäten zur Winterzeit ist überall auf der Welt, wo Bier gebraut wird, üblich. Deswegen können internationale Winterbiere von einfachen Schwarzbieren bis hin zu extrem ausgefallenen Bieren wie beispielsweise einem Imperial Stout mit Kakao, Kaffee, Chilies, Zimt und Vanille, gereift in Bourbon-Fässern reichen. Ein englischer Klassiker sind z.B. mit Ingwer gebraute Biere, die eine ordentliche Schärfe mitbringen und oftmals von Halloween bis Frühjahr gebraut werden. Skandinavische Julebrygs (Weihnachtsbiere) sind ebenfalls oftmals gewürzt, und meist sogar noch stärker als die belgischen Vertreter, denn im nordischen Winter braucht es wärmende Getränke. Ihnen gemeinsam ist der Gedanke, den wir uns alle in diesen Tagen stellen: Nach einem Tag in der Kälte, wenn es draußen dunkelt und der Schnee rieselt, und ich die Füße Richtung Kaminfeuer ausstrecke - was für ein Bier möchte ich dann in meiner Hand halten?
Die Antwort darauf fällt oft dunkel aus, doch nicht immer:
Empfehlung: Lowlander Winter IPA
Mit gerade einmal 5%-Vol. fällt das Lowlander IPA aus den Niederlanden eher leicht aus, ähnlich den klassisch-englischen India Pale Ales. Wie alle Biere der Brauerei ist es mit einigen einzigartigen Botanicals (Gewürze oder Früchte, die beim Brauprozess verwendet werden) versehen, und ebenfalls wie bei allen Bieren der Brauerei fallen diese sehr subtil aus. Fichtennadeln und Wacholder lassen sich erahnen, und verstärken die Hopfenaromen gekonnt. Es muss also nicht immer dunkel sein zur Winterzeit.