Biervielfalt

Amerikanische Ales

7 Jul, 2017

Die Revolution eines Klassikers: Ale in den USA

Wir haben ein paar Biere zum Probieren für Euch reduziert: Für eine Woche amerikanische Ales günstiger kaufen!

Ende der 70er hob Präsident Jimmy Carter das noch aus der Prohibition stammende Verbot von Heimbrauen auf. Schon wenige Jahre später gründeten begabte Heimbrauer ihre ersten eigenen Brauereien, von denen manche (wie z. B. die Boston Beer Company/Sam Adams oder die Sierra Nevada Brewing Co.) über die Jahre zu erfolgreichen Großbrauereien wuchsen. In der Anfangszeit jedoch war Zeit oftmals Geld und die Lagerkapazitäten gering. Daher konzentrierten sich diese Mikrobrauereien eher auf obergärige Biere, also Ales. Im Unterschied zu den untergärigen Bieren (zu denen die weltweit bekanntesten Bierstile wie das Pilsener Lager zählen) arbeiten die fleißigen, obergärigen Hefen bei höheren Temperaturen und schneller. Man sparte also Lagerplatz und Kühlenergie. Auch produzieren Ale-Hefen mehr Gärnebenprodukte, zu denen fruchtig-aromatische Ester gehören. Diese einzigartige Aromatik wollten auch jene Ex-Heimbrauer, die inzwischen erfolgreiche Geschäftsmänner geworden waren, nicht mehr hergeben.  
Grundlegend für den Erfolg moderner Ales sind jedoch auch die Hopfensorten, welche die Hopfenbauern im Yakima Valley im Staate Washington anbauten. Teils bewusst gezüchtet, teils aus wilder Kreuzung entstanden, begeistern Sorten wie Cascade, Amarillo, Simcoe oder Centennial ganz natürlich mit Aromen zwischen Zitrusfrüchten, Tropenfrüchten, Nadelbaumharzen, Kräutern und vielem mehr. Diese Aromatik einzufangen, gelingt vor allem über eine Methode: das Hopfenstopfen.

American Ale Bier anstossen

Hopfenstopfen

Beim klassischen Brauen fügt man den Hopfen während des Kochens hinzu. Man unterscheidet in Bitterhopfengaben (früh) und Aromahopfengaben (spät). Doch selbst bei Aromahopfengaben verdampfen durch die Hitze noch viele ätherische Öle im Hopfen. Hopfenstopfen, im Englischen Dry-Hopping genannt, umgeht dieses Problem. Der Hopfen wird erst im Kaltbereich, z. B. während der Gärung, zugegeben. Es lösen sich weniger Bitterstoffe, dafür jede Menge ätherische Öle. Vereinfacht gesprochen: Man bekommt ins Bier, wonach der Hopfen riecht. Bei den intensiven Hopfensorten der jüngeren Vergangenheit ein Volltreffer für Geschmacksintensität. Der amerikanische Stil des Ales erlebte eine Renaissance, die bis heute anhält und mittlerweile Hopfenfreunde in aller Welt zum Nachahmen inspiriert.

Modernes amerikanische Ale

Ein modernes Ale ist schlanker und weniger erdig als die Klassiker aus England. Es bevorzugt frische und intensive Hopfenaromen, die mancher, der es zum ersten Mal probiert, für künstliche Aromatisierung hält – einfach weil Hopfen hierzulande zu lange nur als Lieferant für Bitterkeit gesehen wurde. Sie wollen sich selbst überzeugen? Hier sind einige Empfehlungen:

Sierra Nevada Pale Ale – der Cascade-Klassiker

Cascade-Hopfen ist berühmt für seine subtile Grapefruit-Aromatik. Kaum ein Bier fängt dies besser ein als das Sierra Nevada Pale Ale. Schlank und süffig, zeigt es dennoch eine perfekt balancierte Zitrusfruchtigkeit und anregende Bitterkeit. 
 

Samuel Adams Rebel Rouser – der Hopfenknaller

Das Double IPA ist ein herausfordernder Bierstil für Kenner, denn er nimmt die ohnehin schon intensiven Noten des India Pale Ale und treibt sie auf die Spitze. Ein heller, obergäriger Doppelbock, vollgestopft mit Hopfen bis zum Rand, dennoch sensationell schlank. Als würde man einen Korb voller Tropen- und Zitrusfrüchte an einem sonnigen Frühlingstag durch einen Nadelwald tragen. 
 

BRLO German IPA

Auch Deutschland verschließt sich den Aromahopfen nicht mehr. Die Berliner von BRLO suchten sich vielversprechende Züchtungen aus heimischen Landen und brauten damit ihr India Pale Ale: Comet, Hüll Melon und Polaris sorgen für einen erfrischend kühlenden Eindruck in einem fruchtigen, leicht karamellsüßen Bier – kräftig, aber ausgewogen.  
 

Samuel Adams Boston Ale

Zurück zu den Ursprüngen der Craft-Beer-Bewegung, war dieses Craft-Beer der ersten Stunde eines der ersten Ales, die nach traditionellen Rezepten obergärig gebraut wurden. Dabei war es aber geschmacklich noch ganz in der klassischen Tradition des gut trinkbaren und zugleich ausdrucksstarken Ales verhaftet geblieben ist. Angenehme, lieblich von Karamell- und Toffeearomen getragene Malzaromen treffen auf erdige, würzig-bittere Geschmacksnuancen.

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