Biervielfalt

Eisbock - die Krone der Bierschöpfung

12 Jan, 2018

Die richtigen Biere zu Weihnachten und Neujahr

Besinnlich, heimelig, gemütlich – so wünscht man sich die Weihnachtszeit. Spritzig, frisch und mit Elan ins neue Jahr – so stellt man sich die Silvesterparty vor. Wie bringt man diese beiden Ideen biertechnisch zusammen? Unsere Kandidaten: Eisbock und blonde Biere aus Flaschengärung. Obwohl die beiden Feste so nah zusammen liegen, sind sie atmosphärisch weit voneinander entfernt, und verlangen daher auch nach unterschiedlichen Bierstilen.

Eisbock - die Krone der Bierschöpfung

Eisböcke stellen die stärksten Biere der Welt. Was ist ein Eisbock? Letztlich handelt es sich dabei um eingefrorenes Bier, bei dem das Eis abgeschöpft wird. Durch die unterschiedlichen Gefriertemperaturen von Wasser und Alkohol verdichtet man also das Bier, entzieht ihm Wasser und macht es intensiver. „Kaltdestillation“ nennt das der Fachmann für Spirituosen. Der französische Apfelbrand Calvados wurde ursprünglich auf diese Weise hergestellt, auch wenn es sich heute meist um Brände handelt (also „Heißdestillate“).    
Das Eisbock-Verfahren lässt sich auch mehrmals auf dieselbe Flüssigkeit anwenden, wodurch man für Bier sonst utopische Alkoholhöhen erreichen kann. Der Weltrekord liegt momentan entweder bei 57%-Volumen oder 70%-Volumen, je nachdem, ob man den Franken von Schorschbräu oder den Niederländern von 't Koelschip Glauben schenken möchte.

So oder so, Eisböcke sind ein wärmender, süßlich-intensiver Genuss und eignen sich vorzüglich für jene ruhigen Momente zwischen Weihnachtsbaum und Kamin, in denen man die Füße mit den gerade ausgepackten Socken daran Richtung Feuer ausstreckt.

Eisbock selbst gemacht

Ein kleines Experiment für Unerschrockene: Eisbock selbst herstellen. Grundsätzlich geht das mit jedem Bier aus dem Supermarkt, wir empfehlen allerdings malzbetonte Starkbiere wie unsere belgischen Dubbel.   
Ab damit in eine große Colaflasche, damit für die Ausdehnung der Flüssigkeit unter Frost genug Platz ist, und das ganze über Nacht durchfrieren lassen. Am nächsten Morgen stellt man die Flasche umgedreht in ein geeignetes Glas. Hierbei ist es wichtig, auf stabilen Stand zu achten. Als sehr gute Partner haben sich 1,5l-PET und 0,5l-Weizenbiergläser herausgestellt. Nun einfach in das Glas abtropfen lassen, bis die tropfende Flüssigkeit hell ist, also fast nur noch aus Wasser besteht. Das Resultat ist ein Eisbock, der bequem in einen Whisky-Snifter passt und auch mit eben diesem Respekt behandelt werden sollte. Vorwarnung: Das Bier enthält keine Kohlensäure mehr. Außerdem sollte man die PET-Flasche nicht zu lang (eine Woche oder mehr) im Gefrierfach lassen, denn dadurch wird das Material spröde und beginnt, unerwünschte Stoffe an das Bier abzugeben.


Blondes Bier aus Flaschengärung zur Neujahrsfeier

Was ist Flaschengärung? Ganz einfach: Hefe vergärt in Flüssigkeiten gelösten Zucker zu Alkohol und Kohlensäure. Der Zucker kann aus Früchten (Fructose beim Wein) oder Getreide (Maltose beim Bier), Honig (bei Met) oder auch der Zugabe von Zucker zu einem späteren Zeitpunkt stammen.    
Flaschengärung bedeutet genau das: Nach der Abfüllung des Bieres kommt eine kleine Menge Hefe und Zucker in die Flasche, der Zucker wird vergoren, es bildet sich die feine sprudelige Kohlensäure, wie man sie von Sekt und Champagner kennt. Auch mit Bier wird das gern gemacht, insbesondere die Belgier sind Meister dieser Methode.    
Zur Silvesterfeier eignen sich diese Biere für Bierliebhaber wie auch Bierverächter. Einerseits weisen sie die intensive Perlage auf, nach denen Vielen der Sinn steht, andererseits überzeugen sie durch eine feine Aromatik, die kaum jemand mit Bier in Verbindung bringt.

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