Die Apfelverführung: Cider
Die Verlockungen des Apfel waren schon für Adam und Eva unwiderstehlich und so stehen Cider heute oft als Alternative zu Bier oder Sekt auf der Karte. Obwohl die Hauptzutat der Apfel ist, entscheidet die Apfelsorte, die Hefe, die Dauer der Gärung und die Lagerung wesentlich über den Geschmack von diesem lecker süß-säuerlich fruchtigen Getränk.
Apfelwein, Cider oder Cidre
Cider ist die englische Bezeichnung, Cidre die französische Variante.
In England ist Cider ein Getränk für jede Gelegenheit, die in vielen Varianten von günstig bis teuren in vielen Supermärkten erhältlich ist.
In Frankreich hingegen ist Cidre eine kleine regionale Delikatesse, so wie auch Apfelwein in Deutschland. In Deutschland reicht die Bandbreit vom frisch vergorenem Apfelsaft als Most in Süddeutschland bis zum Appelwoi in Hessen, wo diese Apfel-Delikatesse kurz nach der Erntezeit Teil von lokalen Festlichkeiten ist.
Cider Arten
Cider wird ausschließlich in der Reinform aus Apfelsaft hergestellt, wobei die Hefe den Fruchtzucker in Alkohol und Kohlensäure verwandelt. Die Gärung kann durch Erhitzen unterbrochen werden oder durch Zugabe von Apfelsaft oder Zucker weiter angeheizt werden. So kommen sehr unterschiedliche Geschmacksrichtungen heraus, die ähnlich dem Wein als süß, halbtrocken oder trocken bezeichnet werden können.
Cider und Essen
Eine typisch englische Speiseempfehlung zu Cider ist Fish & Chips, doch auch die Nordfranzosen kennen ausgezeichnete Cidres und wissen, dass diese zu vielen Arten der Meeresfrüchte oder zu Süßspeisen, wie Crêpe passen. Die Kombination aus Fruchtaromatik, Säure, Trockenheit und Süße ist ähnlich reizvoll wie Weißwein und wird von Kennern auch gerne verglichen.
Im Käsebereich freuen sich Blauschimmelkäse wie Gorgonzola und Blue Stilton über Ciderbegleitung. Eher süße Cider machen sich gut zu sahnigen Nudelgerichten. Tanninlastige, holzige Cider können auch Schweinebraten begleiten (oder sich in der Soße gut machen). Bei den Desserts kann man sich ruhig von den üblichen Apfelkombinationen inspirieren lassen. Apfelkuchen, Zimt, Vanillesoßen, aber auch Ingwer, funktionieren allesamt ausgezeichnet mit Cider.
Im Winter oder zur Weihnachtszeit wird Cider auch gerne mit wärmenden Gewürzen, wie Zimt, Nelke oder Ingwer als Heißgetränk angeboten.
Probierempfehlungen
Aspall Suffolk Draught Cyder (5,5%-Vol.)
Der Klassiker der englischen Ciderkultur befindet sich bereits im 3. Jahrhundert des Bestehens und in der 8. Generation. Aspall Cider kommt aus der apfelreichen Grafschaft Suffolk. Die einstigen Herren der Ländereien, deren Nachkommen noch immer in die Ciderproduktion involviert sind, kamen von der Kanalinsel Jersey, nahe der Küste der Normandie, und führten Apfelsorten von dort ein.
Aspall riecht säuerlich nach grünen Äpfeln vor der Reife, ist schlank und trocken im Mund und zeigt im Geschmack die sanfte Süße vollreifer Äpfel mit einem Hauch Rauchigkeit.
OBC Original Berlin Cider Bio (4,0%-Vol.)
Auch Berlin kann Cider. Die Brandenburger Obsthaine liefern schließlich genug Rohstoffe. Der OBC Bio wird ausschließlich aus frisch gekeltertem, ungefiltertem Apfelsaft aus ökologischem Anbau hergestellt und ist sowohl für Veganer als auch Glutenallergiker unbedenklich. Frischer, voller Fruchtgeschmack und eine angenehm süffige Leichtigkeit zeichnen diesen Cider aus.